Landschaft
Streuobstwiesen und -äcker haben das Kulturland in früheren Zeiten entscheidend geprägt. Auch heute noch fühlen sich viele Menschen zu diesem Landschaftstyp hingezogen. Agroforstsysteme können das Landschaftsbild ästhetisch aufwerten, wenn sie an das Relief und an bestehende Landschafts- und Gehölzstrukturen angepasst werden.
Wie lassen sich Pflanzungen ästhetisch entsprechend anlegen?
- Bei der Anlage von Baumreihen sich an vorhandenen linearen Strukturen orientieren (z.B. Wege, Stufenraine, Böschungen, etc.)
Baumreihen entlang von Höhenlinien pflanzen (bei welligem Relief). - Baumarten mischen für eine grössere optische Vielfalt und für ein diverses Angebot für Vögel und Insekten.
- Baumarten mit auffälliger Blüte, schön gefärbten Herbstlaub oder bunten Früchten an Stellen pflanzen, die besonders gut einzusehen sind.
Grundsätzlich sollte …
- Ein Plantagencharakter durch strenge Geometrien und immer der gleichen Baumart vermieden werden.
- Das Pflanzprojekt zeitlich gestaffelt werden, um eine natürliche Altersdurchmischung zu erreichen.
- Die Gestaltung von der jeweiligen Umgebung und ihren Strukturen inspiriert sein.
- Die Möglichkeit genutzt werden, gezielt Landschaftsformen zu betonen und die Landschaft zu gestalten.
Quelle: Bender, B., Chalmin, A., Reeg, T., Konold, W., Ma stel K., Spiecker H., Moderne Agroforstsysteme mit Werthölzern, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Landespflege und Institut für Waldwachstum, Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (2009)
Mit modernen agroforstlichen Systemen, egal ob mit Wies- oder Ackerland als Unternutzen, geht ein typisches Merkmal des klassischen Obstgartens verloren: Die Mischung aus jungen, mittelalten, alten und abgehenden Bäumen. Die Altersdurchmischung des Baumbestandes macht den klassischen Obstgarten als Lebensraum überaus wertvoll!
Aus Sicht des Landschafts- und Naturschutzes, sollte durch Nutzung und Neupflanzung im Laufe der Zeit ein gestufter Altersaufbau der Bäume auf der Fläche gefördert werden!