Pflanzabstände innerhalb der Reihe bei Wertholz-Agroforstsystemen

Es ist grundsätzlich wichtig, einen genügend weiten Abstand zwischen den Bäumen innerhalb der Reihe zu lassen, vor allem, wenn der Fokus des Agroforstsystems auf der Erzeugung von Wertholz liegt.
Überwachsendes und überwalltes Totholz im Kronenschattenbereich führt zu Qualitätseinbussen beim Stammholz. Je enger die Bäume stehen, desto grösser wird der Anteil abgestorbener Äste im unteren Kronenbereich. Dieser Aspekt kommt besonders bei Baumpflanzungen im freien Feld zum tragen, da das Kronenvolumen der Einzelbäume hier insgesamt viel grösser ist als im Wald.

Der optimale Abstand von Baum zu Baum lässt sich auch nach folgender einfachen Formel berechnen: Angestrebter Stammdurchmesser x 25 = Abstand innerhalb der Baumreihe.

Zum Beispiel: Angestrebter Durchmesser ist 60 cm:

0,6 m x 25 =15m Abstand

Der optimale Baumabstand steht allerdings in engem Zusammenhang zu den gewählten Baumarten. 15 Meter gelten insbesondere für die Eiche, Buche, Berg-, Spitz- und Feldahorn, Hybridnuss und Vogelkirsche für die reine Wertholzproduktion. Bestimmte Wildobstarten, die ebenfalls interessantes Wertholz liefern, wie Wildbirne, Elsbeere oder Maulbeerbaum, können auch auf 10 m innerhalb der Reihe gepflanzt werden. Weiter unten sind die Abstände für Wildobstarten beschrieben Im Sinne einer Risikoverteilung pflanzt man die Bäume zunächst in einem 3er Verband. Man erhält dadurch die Möglichkeit einer Selektion qualitativ hochwertiger, vitaler Bäume innerhalb der Gruppen, wodurch Nach-pflanzungen weitestgehend vermieden werden können.
Im Laufe der Zeit wird ein Teil der Bäume entfernt, damit der Endabstand von 15 Metern eingehalten werden kann.

Quelle: In abgeänderter Form übernommen aus: Bender, B. et al. (2009): Moderne Agroforstsysteme mit Werthölzern (siehe auch Quellenangabe S. 44)